Viertens: Gesundes Denken
Selten sind wir mit unseren Gedanken wirklich in der Gegenwart, im Hier und Jetzt.
Das Denken, das sich im Hier und Jetzt bewegt, beschäftigt sich mit aktuellen Aufgaben: dem Lernen für eine Prüfung, dem Planen und Ausführen der erforderlichen Schritte bei der Arbeit, dem Schreiben eines Einkaufszettels dem konzentrierten Arbeiten beim Malen, Lesen oder der Gartenarbeit.
Diese Art des Denkens ist konstruktiv. Unsere Gedanken sind an die jeweilige Arbeit gebunden und machen uns im Allgemeinen keine großen Probleme. Wer sich gut konzentrieren kann und in einer Tätigkeit aufgehen kann, der wird wissen, wie gut sich diese Art des Denkens anfühlt.
Fünftens: Gesundes Denken kann man lernen
Da unser Gehirn schon jahrelang immer dieselben Gedanken gedacht hat, kommen diese Gedanken inzwischen automatisch. Wir müssen uns dafür nicht mehr anstrengen.
In meiner Therapie gegen Ängste geht es darum, alte und gewohnte Denkmuster zu erkennen und diese durch gesündere zu ersetzen.
Wollen wir also anders denken als bisher, müssen neue Gedanken gefunden und eingeübt werden.
Dazu ist es wichtig, zuerst seine negativen Gedankenschleifen zu erkennen, sie zu registrieren.
Gedanken sind wie kleine Kinder, sie wollen beachtet werden.
Sie zu registrieren und wahrzunehmen, heißt jedoch nicht, sich von ihnen davon treiben zu lassen. Wir nehmen die störenden Gedanken wahr und richten danach unsere Gedanken sanft auf etwas anderes. Das kann unsere Atmung sein oder das kann die Tätigkeit sein, die wir aktuell gerade tun.
Diesen Richtungswechsel immer und immer wieder vorzunehmen, mit Geduld und Nachsicht mit sich selbst, wenn es mal nicht so gut klappt, ist das eigentliche Training.
Das Gehirn ist flexibel, d.h. veränderbar. Es formt sich so, wie wir es benutzen. Wenn wir viel Angstgedanken hegen, wird der Bereich im Gehirn, der für Ängste zuständig ist aktiviert. Wenn wir die Angstgedanken verringern, dann wird dieser Teil des Gehirns schwächer. Der Teil des Gehirns, der für vernünftiges und klares Denken zuständig ist, wird gestärkt. In einem anderen Blog werde ich diesen Mechanismus durch den sogenannten „Gehirnfahrstuhl“ erläutern.
Wenn wir es also schaffen, unsere gewohnten Gedankenschleifen zu erkennen „Aha, da ist er ja wieder dieser alte Gedanke mit dem ganzen Schwanz an weiteren Gedanken, die er nach sich zieht. Will ich da weitermachen? Oder konzentriere ich mich jetzt auf das, was ich gerade tue?“, dann sind wir einen riesengroßen Schritt weiter.
Dann werden wir nicht mehr gedacht, sondern fangen an, uns bewusst zu entscheiden, was wir denken wollen. Das zu schaffen ist ein großer Erfolg.
Unser Leben wird einfacher, wenn wir uns auf das konzentrieren können, was wir gerade tun und uns nicht mehr von den plötzlich hochschießenden Gedanken verängstigen, einschüchtern und ablenken lassen. Wir machen eine Sache nach der anderen, ohne schon bei der ersten Sache gedanklich bei der dritten Sache zu sein.
Ich finde, gesundes Denken sollte als ein Schulfach unterrichtet werden. Es kann uns verhelfen glücklicher und erfüllter zu leben.
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