5 wissenswerte Fakten über die Funktion unseres Gehirns
In meiner Praxis und bei meiner Tätigkeit als Seelsorgerin höre ich immer und immer wieder dieselbe Klage:
„Ich weiß zwar, dass diese Gedanken, meine Gedankenschleifen, das Grübeln oder diese Ängste sinnlos sind und mich unglücklich machen, aber ich kann sie einfach nicht abstellen. Ich will sie loswerden. Können Sie mir sagen, WIE ich das machen soll?“
So ganz einfach ist das natürlich nicht. Mit dem Finger schnippen und fort sind sie, das funktioniert leider nicht.
Aber je besser wir verstehen, wie unseres Gehirns funktioniert, desto besser können wir gegensteuern.
Den Feind zu kennen, heißt ihn zu besiegen.
Deswegen nenne ich Ihnen hier meine 5 wichtigsten und hilfreichsten Tatsachen über unser Gehirn. Wenn wir sie verstehen, sind wir schon einen guten Schritt weiter.
Unser Gehirn ist zweifelsfrei eine super Erfindung!
Es kann sehr viel. Hat aber ein paar Eigenheiten, die zwar in der Frühzeit der Menschheit Sinn machten, als es um reinen Überlebenskampf ging, aber für uns heute in der modernen Welt ausgesprochen ungünstig sind.
Erstens: Es produziert ununterbrochen Gedanken. Ob wir es wollen oder nicht. Es ist die völlig normale Funktion des Gehirns Gedanken zu produzieren.
Das ist an sich auch kein Problem. Es wird jedoch zu unserem Problem, weil etwas passiert:
Sobald Gedanken auftreten, bewerten wir sie.
Manche Gedanken gefallen uns, andere Gedanken gefallen uns nicht. Wir setzen sofort ein like oder ein dislike. Genau hier beginnt das Problem.
Hätten wir nur Gedanken, die wir mögen, die uns in den siebten Himmel befördern, die uns gut tun oder die wenigstens sehr klug oder neu wären, dann wäre das ständige Produzieren von Gedanken eine feine Sache.
Leider produziert das Gehirn auch allerhand Gedankensalat und neu sind die aufschießenden Gedanken auch nicht. Es neigt dazu, immer wieder die gleichen Gedanken zu erzeugen. Jeder, der seine Gedanken schon einmal beobachtet hat, vielleicht beim Meditieren, wird das bestätigen können. Ununterbrochen tauchen Gedanken auf. Wie wilde Affen rasen sie in unserem Kopf herum. Die meisten der Gedanken, wollen wir nicht haben. Sie stören uns, sie quälen uns, nicht selten machen sie uns krank.
Dabei sind es erst einmal nur Gedanken, die kommen und wieder gehen. Erst unsere Bewertung und das anschließende Weiterdenken, das Grübeln darüber machen sie zu einem, zu unserem Problem.