Wenn Grübeln uns das Leben schwer macht Teil 2

Zweitens: Wir haben eine Vorliebe für dramatische Gedanken. „Die denken jetzt bestimmt schlecht über mich. Das wird niemals klappen. Das kannst du nicht. Du bist ein Versager. Niemals gelingt dir etwas. Das ist bestimmt eine unheilbare Krankheit. Das ist jetzt der Anfang vom Ende. Er hatte bestimmt einen tödlichen Autounfall.“

Wenn wir uns ausruhen wollen, fallen uns die quälenden Gedanken besonders auf. Häufig halten sie uns davon ab, uns zu entspannen: das Auto muss in die Reparatur, die Rechnung wird bestimmt unbezahlbar. Die Steuererklärung muss gemacht werde, sicher müssen wir eine hohe Rückzahlung leisten. Auch das Denken an all die Dinge, die heute noch erledigt werden müssen, können die Entspannung verderben und einen in eine Überforderungsspirale hineinmanövrieren. Der Kuchen gebacken, der Einkauf fürs Wochenende, der bevorstehende Arzttermin, der Stapel auf dem Bürotisch, es ist viel zu viel. Das alles ist unmöglich zu schaffen. Ich werde einen Burnout bekommen.

Oder nehmen wir einen Ärger über einen Nachbarn, einen Streit mit einer Freundin, eine Respektlosigkeit des Partners, ein Konflikt am Arbeitsplatz. Wir können, ohne es zu merken uns gedanklich darin so verfangen und hineinsteigern, dass wir aus dem Grübeln und Ärgern nicht mehr herausfinden.

Ein kleines Ereignis, wurde durch unsere Gedanken zu einer riesengroßen ärgerlichen Sache gemacht.

Klar, war es für unsere Vorfahren überlebensnotwendig in jedem Tier ein lebensbedrohliches Tier zu vermuten.

Etwas schlimmer zu machen, als es vielleicht ist, konnte einem das Leben retten. Aber heute müssen wir nicht jede Befürchtung zu einer riesigen Angst werden lassen. Wir müssen nicht jedes Ereignis durch unsere Gedanken aufbauschen und wichtiger nehmen als es ist. Das Gehirn aber tut genau das automatisch und sehr gerne.