Negative Gedanken erzeugen negative Gefühle

 

Stellen Sie sich einmal vor, Sie haben sich ein Ziel gesetzt, das Sie nicht erreicht haben. Sie wollten abnehmen und haben es nicht geschafft, sind durch eine wichtige Prüfung durchgerasselt, haben Ihre to-do-Liste für den Tag nicht erfüllt, das Essen, das Sie gekocht haben schmeckt Ihnen nicht oder das Bild, das Sie gemalt haben, gefällt Ihnen nicht.

Leider neigen wir dazu, uns selbst nach solchen Erlebnissen auch noch einen auf den Deckel zu geben. Wir beschimpfen uns, werten uns ab, kritisieren uns, ziehen Vergleiche mit anderen, die besser abgeschnitten haben als wir und lassen kein gutes Haar an uns. Wir bestrafen uns gedanklich. Durch unsere negativen und abwertenden Gedanken fühlen wir uns noch schlechter. Zu unserem Scheitern kommt die strenge Bewertung durch uns selbst hinzu. Wir sind doppelt gestraft.

Meist bleibt es nicht nur bei einer einzelnen Kritik an sich selbst, sondern es werden alle Missgeschicke und Misserfolge der eigenen Biographie herangezogen. Wir werden noch mehr hinuntergezogen.

Dies beschränkt sich nicht nur auf das Denken über einen selbst, sondern auch auf die Gedanken über andere.

Der Partner hat etwas vergessen, was einem wichtig ist, der Nachbar hat nicht gegrüßt, die Freundin hat nicht auf den Anruf reagiert, ein Fremder hat uns ungerechtfertigt beschimpft.

Je nachdem wie wir über das Ereignis denken, so fühlen wir uns.

So kann es im Fall der Freundin, die auf den Anruf nicht reagiert hat sein, dass wir denken: Typisch, ich bin ihr nicht wichtig, sie mag mich nicht. Deswegen antwortet sie nicht. Wir fühlen uns schlecht und ärgern uns, sind enttäuscht oder traurig oder alles zusammen. Wir könnten aber auch denken: Ach, die Arme, hat sie wieder so viel um die Ohren, dass sie, obwohl ich ihr so wichtig bin, sie nicht antworten kann. Es liegt auf der Hand dass wir uns völlig anders fühlen, wenn wir das denken.

Diese Beispiele sollen verdeutlichen, wie negative Gedanken negative Gefühle erzeugen.

Sie haben es erraten:

genau genommen sind es nicht die Ereignisse, sondern unsere Bewertungen der Ereignisse, die unsere Gefühle beeinflussen.

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